Gavi liegt im Hinterland des südlichen Piemont in Oberitalien, nur wenige Kilometer nördlich von Genua, und wird vermutlich von den meisten Touristen bei der Durchfahrt Richtung ligurische Küste im Wortsinn links liegen gelassen. (Dabei – zugegeben – Richtung Süden liegt es eigentlich rechts der Autobahn A7).
Anfang November 2021 verbrachte ich hier einige ruhige Tage auf einem der zahlreichen Weingüter der Gegend, die verstreut auf den Hügeln inmitten ihrer Weingärten residieren. Die Idee hierher zu kommen entstand bei der Leerung einer guten Flasche Cortese di Gavi DOCG-Weines der Kellerei Broglia, den ich absolut überzeugend fand.
Überrascht hat mich die Gegend: Gavi ist bekannt für seinen guten Wein und so erwartete ich eine bergig-hügelige Landschaft mit Weinfeldern bis zum Horizont. Die Gegend um Gavi ist aber immer noch sehr waldreich und nur unterbrochen vom Weinanbau, der keineswegs die Landschaft dominiert. Dadurch durchqueren fotointeressierte Besucher eine sehr abwechslungsreiche Gegend, die besonders auch im Herbst sehr reizvoll ist und eine Menge an Fotomotiven für Landschaftsfotografen bereit hält.
Und ja, es ist wirklich „Hinterland“: es ist ruhig in Gavi, Attraktionen suchen Besucher hier vergebens (ausgenommen der Wein). Durchfährt mensch die Gegend mit dem Auto, ist – besonders abends – mit häufigen Begegnungen mit Wild zu rechnen. Ich sah am Straßenrand mehrfach Rehe und Wildschweine. Für mich war es ein Kurztrip in unbekanntes Terrain. Und ich sage ehrlich: mir waren die drei Tage deutlich zu wenig, mich fotografisch der Landschaft und den freundlichen Menschen dort zu nähern.
Mein Tipp also: unbedingt mal hinfahren, sich Zeit nehmen, fotografisch die Landschaft zu erkunden und den tollen Wein dort und die regionale Küche genießen!
Hier einige meiner Impressionen – alle mit dem Smartphone fotografiert, denn ich hatte tatsächlich diesmal in der Hektik des Aufbruchs vergessen, meine „richtige“ Kamera einzupacken: