Rund um das Nördlinger Ries

Das Nördlinger Ries ist für mich eine faszinierende Kulturlandschaft, in der ich gerne auf Motivsuche gehe. Kleine pittoreske Städtchen, in deren historischer Bebauung und Stadtbefestigungen das Mittelalter lebendig wird, wechseln ab mit mäandernden Flüssen, kahlen wacholderbestandenen Erhebungen und intensiver landwirtschaftlicher Nutzung.

Dass das landwirtschaftlich stark genutzte Nördlinger Ries eigentlich eine waschechte Kraterlandschaft ist, die infolge eines gewaltigen Meteoreinschlags vor Millionen von Jahren entstanden ist, wird flüchtigen Besuchern vermutlich gar nicht auf Anhieb klar. Auch aufgrund seines Durchmessers von ca. 25 Kilometern haben Besucher zunächst nicht diesen Eindruck. Dennoch hat der Impakt mit seiner unvorstellbaren Krafteinwirkung dafür gesorgt, dass es am Rand und zum Teil im Rieskrater selbst felsige Erhebungen gibt, die als „Auswurfsmasse“ des Meteroreinschlages hier niedergegangen sind und heute zu jeder Jahreszeit einen wunderbaren Ausblick auf das Ries ermöglichen.

Der Rollenberg

Den Rollenberg (Geokoordinaten: 48.804178, 10.645902) besuche ich häufiger mit meiner Kamera, denn er liegt meinem Wohnort am nächsten. Er erhebt sich im Südosten des Rieskraters in der Nähe von Hoppingen, das zur Gemeinde Harburg gehört. der Rollenberg ist von der B25, die an Hoppingen vorbeiführt, gut sichtbar. Die 500m hohe Erhebung ist mit Magerrasen und vereinzelten Wacholderbüschen bedeckt. Einzelne Felsbrocken liegen verstreut am Hang und auf der Spitze. Unterhalb schlängelt sich die Wörnitz vorbei. Der Blick reicht rundum ins ganze Ries, bis Wemding und Nördlingen und darüber hinaus.

Im Winter ist der Rasenbewuchs hellbraun und reflektiert sehr schön das Licht bei Sonnenuntergang. Am Osthang Richtung Wörnitz dürfte sich speziell morgens bei Sonnenaufgang die ein oder andere reizvolle Fotoperspektive ergeben.
Klick auf ein Vorschaufoto öffnet eine größere Version:

Der Blasienberg und der Ipf

Oberhalb von Kirchheim am westlichen Rand des Rieses liegt der Blasienberg (Geokoordinaten: 48.874821, 10.385599). Er ist nicht nur größer und weitläufiger als der vorgenannte Rollenberg, er bietet auch eine ganz andere Perspektive und einen enorm weiten Blick auf den Rieskrater und auf die Stadt Nördlingen. Der Blasienberg hat einen weiteren interessanten Berg benachbart quasi im Rücken, den Ipf bei Bopfingen, dessen Gipfelplateau sich schon von der Ferne abzeichnet. Der Ipf liegt gegenüber dem Krater etwas zurückgesetzt, der Blick vom Blasienberg auf das Ries ist unmittelbarer. Beide Erhebungen bieten aber eine Fülle von Motiven und einen weiten Blick in die Umgebung, wobei sie vom Bewuchs her – riestypisch – dem Rollenberg ähnlich sind: eine dünne Grasnabe, eingestreute Felsbrocken, Wacholder. Beim Aufstieg zum Ipf durchwandern Besucher darüber hinaus eine schöne Allee mit alten Bäumen. Da beide Berge eng nebeneinander liegen, ist eine erste Fotografische Erkundung gut an einem halben Tag zu schaffen.

Die Auswahl an Aussichtspunkten rund um das Nördlinger Ries ist wirklich groß. Obwohl ich in der Nähe wohne und oft mit dem Fotoapparat im und am Ries unterwegs bin, habe ich bislang nicht ansatzweise die Motive ausgeschöpft.

Der Ries-Krater bietet noch viel mehr

Die folgenden Fotos zeigen vielleicht ein wenig die fotografischen Möglichkeiten dieser einzigartigen Landschaft.

Ein Besuch lohnt zu jeder Jahreszeit!

Wer sich für das Ries und die seine Landschaft interessiert, dem sei die Webseite geopark-ries.de empfohlen. Die Seite besticht durch viele Informationen zu Landschaft, Geologie, Natur und Aussichtspunkten und zeigt einige wirklich exzellente Fotos.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert