Die ultrakompakte Sony WX350 als Reisekamera

Im Sortiment meiner Kameras habe ich schon über zehn Jahre lang immer auch eine „kleine Kompakte“. Angefangs war es die Pentax Optio S10,  dann benutzte ich längere Zeit die Sony WX220, von der ich richtig begeistert war, und die ich nun an einen Freund abgegeben habe. Jetzt folgte ein kleines Upgrade zur Sony WX350. Ausgiebig testen konnte ich diese ultrakleine Kamera, die nur zigarettenschachtelgroß ist und in jede Hemdbrusttasche passt, am vergangenen Wochenende bei einem Kurztrip nach Salzburg.

Sony WX350: Ein paar Eindrücke

Mit nur 165g Gewicht ist diese Kamera keine große Belastung und bringt gegenüber dem Smartphone den Vorteil eines optischen 20fach-Zooms mit, der gerade im städtischen Umfeld eine große Flexibilität bei der Motivwahl erlaubt und der 500 mm im Kleinbildbereich entspricht. Im Weitwinkelbereich beginnt die Kamera bei 25mm (KB-äquivalent), was in der Stadt manchmal etwas wenig erscheint, im Großen und Ganzen aber für mich ok. geht. Manuell einstellen an der Sony WX350 kann man nicht so viel, muss man aber auch nicht. Die meiste Zeit fotografierte ich im „P“-Modus, also Programmautomatik. Einen „A“-Modus, Blendenvorwahl – mein Lieblingsmodus, gibt es leider nicht. Ich ließ die restlichen Modi meist unbeachtet. Zur Auswahl stehen noch: Film, Überlegene Automatik, Intelligente Automatik, Szenenwahl und Panorama.

Sony WX220 vs. WX350

Im Vergleich zum Vorgänger, der Sony WX220, ist das Gehäuse zwar geringfügig voluminöser, aber die Tasten sind gleich fummelig klein – für mich gerade so mit den Fingerkuppen oder Fingernägeln bedienbar. Für mich hat das allerdings nur nachrangige Bedeutung, mir ist die geringe Größe der Kamera wichtiger. Von der Bildqualität nehmen sich beide Kameras nicht viel, sie ist für kompakte Kameras meiner Meinung nach gut.

Bei schlechtem Licht, abends oder in dunklen Innenräumen schwächeln beide Kameras etwas. Je mehr Zoom ich bei der WX350 nutze, desto mehr Bilddetails gehen gerade bei schwachem Licht verloren und es entsteht der typische aquarellähnliche Eindruck auf den Fotoergebnissen, wenn man in Originalbildgröße hinschaut. Dies kann man unten auf den Beispielbildern, die ich in Salzburg und auf dem Heimweg von dort geschossen habe, ganz gut erkennen.

Empfehlung?

Die WX220 gibt es aktuell für so um die 150 € (die Variante in Pink mag wohl niemand kaufen, denn diese gibt es z.T. schon für 120 €) – für die WX350 muss man 30 bis 50 € mehr anlegen. Der „Mehrwert“ der WX350 besteht für mich hauptsächlich im deutlich erweiterten Zoom-Bereich, der mir etwa bei Sehenswürdigkeiten erlaubt, aus weiterer Entfernung über die Köpfe anderer Schaulustiger hinweg zu fotografieren, was ich schon sehr hilfreich finde. Die WX220 ist noch etwas kompakter und kleiner, daher noch etwas hemd- oder hosentaschentauglicher als die WX350-Schwesterkamera.

Eine Empfehlung auszusprechen fällt mir insgesamt schwer. Bei beiden liegen die Fotoergebnisse subjektiv für mich auf gleichem guten Kompaktklassen-Niveau. Mir ist an dieser Klasse wichtig, dass ich sie leicht transportieren kann und dass die Kamera unauffällig ist bzw. von mir unauffällig bedient werden kann.

Hier die Beispielbilder:

3 Kommentare zu “Die ultrakompakte Sony WX350 als Reisekamera

  1. Der Markt ist ja ziemlich umfangreich, deshalb die entscheidende Frage: Warum grade diese?
    Mich beeindruckt, dass Menschen mit richtigen Kameras richtig gute Fotos machen. Da kommen Smartphones bei aller Leichtigkeit nicht mit. Irgendwie missfällt es mir, mit einem Telefon zu fotografieren.
    Wie sieht es mit dem Akku aus? Wie lange reicht der und hast du schon Erfahrungen, wie lange der funktioniert bzw. wie schnell ein neuer her muss?
    Kann die beschriebene Kamera ein Leben lang halten? Anders gefragt: Vielleicht kauft mensch sich immer wieder was Neues, weil es einfach was Neues gibt. Aber wenn es eine Kamera sein soll, dann am Liebsten eine, deren Bedienung ich erlernen kann. Nochmal und immer wieder neu erlernen will ich nicht.

    1. Liebe Dorothee,

      warum gerade diese? Das ist schnell beantwortet: ich wollte eine möglichst kompakte Kamera, die möglichst brennweiten-flexibel ist und möglichst gute Bilder macht. Da passt die Sony für mich einfach. Der Akku hält über 600 Fotos – zumindest, wenn ich das mit meinen beiden anderen Kameras von Olympus vergleiche, ist das fast doppelt so viel. Damit komme ich ganz gut über den Tag. Dennoch habe ich mir zwei Zusatz-Akkus gekauft, die ich aber – ehrlich gesagt – noch nie wirklich gebraucht habe (einer hätte vermutlich gereicht).

      Eine neue Kamera kauf ich mir dann, wenn sie so gravierend neue Funktionen oder Fähigkeiten hat, dass sie mich entscheidend an Punkten weiterbringt, über die ich mich immer wieder ärgere bzw. bei denen ich technisch sonst immer wieder an Grenzen komme. Das können etwa Bildergebnisse bei schlechtem Licht sein. Generell solltest Du wissen, was Dir an einer Kamera wichtig ist. Die „eierlegende Wollmilchsau“ gibt es bei Kameras leider nicht: die Kompakten kommen bei wenig Licht, nachts oder bei der Hintergrundunschärfe (Freistellen) an Ihre Grenzen und die Spiegelreflex- oder Systemkameras sind halt schwerer und Du hantierst mit unterschiedlichen Objektiven. Kompakte sind immer ein Kompromiss, Große sind immer unkompakt.

      Ich habe mir übrigens die WX350 nur deshalb gekauft, weil eine Bekannte unbedingt „schnell“ eine Kompakte für einen Montenegro-Urlaub brauchte und ich ihr die WX220 geliehen habe. Nach dem Urlaub hat mich die Bekannte gefragt, ob ich Ihr die WX220 verkaufe – sie wollte sie nach ihren Urlaubserfahrungen einfach behalten! 🙂

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